Du Blechleppel, du!

"Zum Bräu Toni" in Dietfurt, "Anna Amalia" in Weimar, "Krämerbrücke" in Erfurt, "Haus Bismarck" in Bad Harzburg, "1891" in Hildesheim. Wenn ich mich für die Namen der Hotels interessiere, werden Geschichten aus ihnen; meistens erzählt von den Leuten, die in den Gasthäusern oder Pensionen arbeiten. Und oft werden Lebens-Geschichten daraus.

Blechleppel werden die Benneckersteiner genannt; in Umkehrung der Tatsache, dass in Benneckenstein "zu Kaisers Zeiten" in zahlreichen Familienbetrieben Kleinmöbel, Wäscheklammern, Küchengeräte und eben Löffel aus Holz hergestellt wurden. Holz gab und gibt es genug im Harz. Hausierer zogen mit ihren Tragekörben von Benneckenstein ins Land hinaus und verkauften die Ware. Oft wurden sie wegen der Holzlöffel, die an den Körben baumelten, mit Spott überhäuft. "Blechleppel" wurde ihnen nachgerufen.
Anja Michallik, Besitzerin der Pension "Blechleppels" lässt mich an ihrem Computer meine Weiterreise planen, da meine Geräte im Harz den Weg nicht ins Internet finden. Wir kommen ins Gespräch und sind uns schnell einig: Wir würden uns gut verstehen. Juniorpartnerin im Blechleppel tönt auf jeden Fall besser als alt Regierungsrätin.