Heide und Moor

Wussten Sie, dass die Lüneburger Heide eine von Menschenhand gemachte ist?
Ich zitiere aus Wikipedia:

"Ursprünglich waren Heiden nur an natürlich waldfreien Standorten an Küsten (Dünen), in Mooren und im Gebirge zu finden. Die typischen Heidelandschaften traten durch menschliche Bewirtschaftung anstelle der ursprünglichen Wälder (in der Regel bodensaure Laubwälder). Dies zeigt sich unter anderem am Beispiel der Lüneburger Heide. Die Weide- und Feldwirtschaft auf den Böden im norddeutschen Tiefland prägte zwar bis zum 10. Jahrhundert bereits die Landschaft. Den wüchsigen Eichen- und Buchenwaldgesellschaften gelang es jedoch immer wieder, die vom Menschen aufgegebenen Flächen zu besiedeln. Die intensive Nutzung der Waldbestände in den folgenden Jahrhunderten erschöpfte die Regenerationskraft der Bestände. Durch Rodung, Beweidung und Feuer wurden die Wälder aufgelichtet und die Ausbreitung lichtliebender Pflanzengesellschaften gefördert. Bei extremer Übernutzung kam es auf leichten Böden (pleistozäne Sander und Dünen) zur Bildung von Flugsanden. Als besonders verheerend erwies sich die zusätzliche landwirtschaftliche Nutzung durch Plaggenhieb.
Beim bis ins 19. Jahrhundert praktizierten Plaggenhieb als Teil der Heidebauernwirtschaftwurde der Oberboden mit der Vegetation und der Wurzelzone entfernt. Zurück blieb der reine Mineralboden. Die Plaggen wurden als Brennmaterial genutzt oder als Einstreu in Stallungen verwendet und mit dem Kot der Tiere vermengt als Dünger auf die Felder ausgebracht. Weitere Nährstoffe wurden durch Beweidung, insbesondere mit Heidschnucken entzogen. Die Beweidung verhinderte zudem den Aufwuchs größerer Gehölze bzw. von Bäumen und förderte nicht verbissene Gehölzarten (Weideunkräuter) wie den für Heidelandschaften charakteristischen Wacholder.

Heidepflege heute
Die kargen Heiden Nordwestdeutschlands mit ihrer Wacholder- und Heidevegetation sind aus einer über Jahrhunderte andauernden Nutzung durch das Heidebauerntum entstanden. Seitdem Kunstdünger oder überschüssige Gülle aus Gebieten mit einer intensiven Viehwirtschaft wirtschaftlich auf Heideflächen eingebracht werden können, wurde diese Art der Nutzung unwirtschaftlich. Ein großer Anteil der Flächen wurde in Ackerland umgewandelt. In Deutschland wurden Tierhaltungen auf nährstoffarmen Flächen schon vor Jahrzehnten in großem Umfang eingestellt.

Aufgehalten wurde und wird die Verringerung der Gesamtfläche des Heidelands durch militärische Nutzungen, die den Aufwuchs von Sträuchern und Bäumen massiv behindern und sogar zur Bildung neuer Heideflächen beitragen. Ansonsten lässt sich die Verwaldung von Heideflächen nur durch bewusste Landschaftspflege (hier: Heidepflege) – etwa durch extensive Beweidung mit Heid- oder Moorschnucken – verhindern."

Ein Schelm, wer nun in Zukunft bei Militär an Schafe denkt oder umgekehrt.