Ludwig, ich komme wieder! Mit Konfi-Gläsern.

Der Weg führt durch einen lichten Kiefernwald, aber der Blick ging zu Boden: Alles voller "Höibeeri"- und - für Menschen, die der Imkerei zugewandt sind - Ginsterstauden. Beim genaueren Hinschauen entdeckte ich noch Preiselbeeren. Hektarenweise wachsen die Pflanzen wild in den Wäldern entlang des alten Kanals bis Nürnberg.
Ich überlegte, ob meine Zukunft, beziehungsweise der Weg dorthin, hier enden soll: Als Direktorin einer Konfitürenfabrik. Da ich, zugegeben und peinlicherweise, bei meiner Mutter nachfragen müsste, wie man Konfi macht, bevorzuge ich die bescheidener Variante: Ich komme zur Erntezeit der Beeren mit Konfi-Gläsern im Rucksack wieder und frage Alena Honsa vom Gasthaus Moorblick, ob sie etwas dagegen hätte, wenn ich ihre Küche klebrig machen würde.
Alenas Gastfreundschaft und Herzlichkeit liessen Mira und mich leichtfüssig und befreit von Last nach Nürnberg gehen: Sie hat unser Gepäck zum "Irren Elch" in Nürnberg chauffiert. Dort gibt's jetzt Pause, bevor es nach Bamberg weiter geht.

Ps. König Ludwig I. hatte es auch mit den Früchten. Die Dämme des Kanals liess er mit Obstbäumen bepflanzen; die Ernte wurde versteigert und der Ertrag war eine wichtige Einnahmequelle für den Kanalunterhalt.Noch heute stehen die alten knorrigen Bäume und Obst-Versteigerungen gibt es nach wie vor.



*Auf der Umgebungskarte UK50-18 im Massstab 50'000 sind die wichtigsten, der Orientierung dienenden Schleusen auf dem Ludwig Donau Main Kanal eingezeichnet. Bei der Schleuse 52 geht es Richtung Schwarzenbruck und zum Gasthaus Moorblick an der Hammerwerkstatt. Welche Namen!