Wo sind sie, die Menschen?
Etwas "näb de Schueh" - trotz oder gerade weil ich mit oft dreckigen Wanderschuhen ausgerüstet bin - komme ich mir jeweils vor, wenn wir in eine Stadt einziehen. Ich schiebe den Wagen, in dem sich Mira entweder gekränkt zusammen kringelt oder aufrecht und stoisch wie eine Sphinx sitzt. Ihr gehen wohl die Kommentare auf die Nerven: "Der hat's aber gut!" - "So ein fauler Hund!" Zu mir sagt man nichts, aber guckt. Wenn wir durch eine Fussgängerzone gehen, in der Frauen auch an kalten, windigen Tagen mit dünnsten Dingelchen an den Beinen herum schlendern, von denen ich schon vom Hinsehen eine Blasenentzündung bekomme, hebe ich mich von der Masse ab: Winterwanderhosen, Jacken in Schichten, Kapuze mit wirr hervorquellendem Haar, der Hunde-Buggy schlammverspritzt, trotz der Pfützen, durch die ich zur Reinigung fahre.
Die Masse! Sie ist mein Problem. Nicht weil sie mich scheel anschaut, das kann ich wegdenken, sondern weil sie aus so vielen besteht. Wer stunden-, oft tagelang alleine unterwegs ist, bekommt auf einer Einkaufsstrasse ein beklemmendes Gefühl wie andere während der Rushhour im Bahnhof.
Jene, die zum Vergnügen auf der Shopping-Meile sind, sehen aber nicht entspannter aus. Zufriedene Gesichter sind selten, freundliche Blicke auch; es scheint mir, jedem sei der andere zu viel und zu nah. Aber alle sind sie dort: In der Fussgängerzone, in den grossen Einkaufszentren.
Draussen vor der Stadt ist niemand. Dabei sind die meisten Ortschaften sehr gut mit Radwegen erschlossen; Rundwanderwege sind ausgeschildert. Dass die Leute bei Minustemperaturen und Schneestürmen lieber im Warmen sitzen, verstehe ich. Aber auch an den wenigen schönen Frühlingstage, die sogar auf Wochenenden fielen, traf ich bisher selten Menschen unterwegs an.
Nein, das ist kein deutsches Phänomen und auch kein wetterbedingtes. Als ich im Sommer 2012 den Aargau umwanderte, war es sonnig und heiss: Bade- und Cervelat-Brätel-Wetter, aber selten war jemand unterwegs an den Bächen, Flüssen, Seen oder im waldigen Jura. Die Leute waren im Urlaub, aber nicht im Mittelland der Schweiz. In der Türkei, auf den Kanaren, in Südfrankreich vielleicht. Im Tivoli in Spreitenbach, dem Glattzentrum, im Westside Bern oder in der Badi, dann immerhin draussen.
Dabei gibt es so nah so viel zu entdecken. Ein deutscher Kollege hat zu meinem Blog über die Wanderung geschrieben: "Das eine oder andere Reiseziel habe ich dabei gleich für mich entdeckt. In vielen Gegenden von Deutschland war ich jedenfalls selbst noch nicht mal."
Da nehme ich mich selber an der Nase! Auch wenn ich bisher in der Schweiz viel unterwegs war, die in Deutschland erwanderten Kilometer hat meine Heimat auch verdient. Schon Goethe sagte: "Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen."
Die Masse! Sie ist mein Problem. Nicht weil sie mich scheel anschaut, das kann ich wegdenken, sondern weil sie aus so vielen besteht. Wer stunden-, oft tagelang alleine unterwegs ist, bekommt auf einer Einkaufsstrasse ein beklemmendes Gefühl wie andere während der Rushhour im Bahnhof.
Jene, die zum Vergnügen auf der Shopping-Meile sind, sehen aber nicht entspannter aus. Zufriedene Gesichter sind selten, freundliche Blicke auch; es scheint mir, jedem sei der andere zu viel und zu nah. Aber alle sind sie dort: In der Fussgängerzone, in den grossen Einkaufszentren.
Draussen vor der Stadt ist niemand. Dabei sind die meisten Ortschaften sehr gut mit Radwegen erschlossen; Rundwanderwege sind ausgeschildert. Dass die Leute bei Minustemperaturen und Schneestürmen lieber im Warmen sitzen, verstehe ich. Aber auch an den wenigen schönen Frühlingstage, die sogar auf Wochenenden fielen, traf ich bisher selten Menschen unterwegs an.
Nein, das ist kein deutsches Phänomen und auch kein wetterbedingtes. Als ich im Sommer 2012 den Aargau umwanderte, war es sonnig und heiss: Bade- und Cervelat-Brätel-Wetter, aber selten war jemand unterwegs an den Bächen, Flüssen, Seen oder im waldigen Jura. Die Leute waren im Urlaub, aber nicht im Mittelland der Schweiz. In der Türkei, auf den Kanaren, in Südfrankreich vielleicht. Im Tivoli in Spreitenbach, dem Glattzentrum, im Westside Bern oder in der Badi, dann immerhin draussen.
Dabei gibt es so nah so viel zu entdecken. Ein deutscher Kollege hat zu meinem Blog über die Wanderung geschrieben: "Das eine oder andere Reiseziel habe ich dabei gleich für mich entdeckt. In vielen Gegenden von Deutschland war ich jedenfalls selbst noch nicht mal."
Da nehme ich mich selber an der Nase! Auch wenn ich bisher in der Schweiz viel unterwegs war, die in Deutschland erwanderten Kilometer hat meine Heimat auch verdient. Schon Goethe sagte: "Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen."